INNOTEQ 2023 - two in one Messebesuch
Besuchsbericht tio-Agenten:
«Nicht mehr als ein laues Lüftchen…?»
Aus verschiedenen Gründen hatten die tio Mitglieder beschlossen, an der «Innoteq», Messe der Schweizer Fertigungsindustrie, in diesem Jahr nicht teilzunehmen. Man vereinbarte einen persönlichen Augenschein und eine erneute Bewertung über eine mögliche Teilnahme 2025.
Ein Erfahrungsbericht.
Eric von Ballmoos, Anton Bischofberger sowie die beiden Agenten Marco Fuchs und Urs Tiefenauer unternahmen am Freitag, 10. März 2023, einen Ausflug nach Bern zur «Innoteq» in die Messehallen der Bernexpo. «Innovationen erleben, Wissen erweitern und Kontakte pflegen: Auf der Innoteq präsentieren Unternehmen Ihre Produkte und Lösungen einem hochkarätigen Fachpublikum. So entstehen Begegnungen und Dialoge und daraus neue Ideen und Kooperationen für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft.» Das Messe-Intro der Aussteller versprach doch einiges, und so waren denn auch alle gespannt auf das, was einen erwartete. Schon beim Eintreffen wurden wir überrascht, dass man nicht bei der Messehalle parkieren konnte. Die Fahrzeuge wurden auf eine Wiese (nass und morastig) verwiesen. 10 min. Fussmarsch im Regen und dafür noch CHF 14.00 Parkgebühr war der Empfang…
Der doch recht übersichtliche Publikumsaufmarsch an diesem Messetag machte es möglich, dass sich das Quartett mit Jörg Dauwalder und Romeo Rütti ohne Probleme mitten in der Messe zusammenfinden konnte – und dies ohne Handy-Telefonat… Gemeinsam erlebte die tio-Delegation die Messe und tauschte erste Eindrücke aus.
Der erste Eindruck: Eine Maschinenbau-Messe
Man betritt als Besucher die Eingangshalle der Bernexpo und wirft bereits einen Blick von oben in die Halle der Maschinenbauer. Dass die Messe eine Etage höher auch noch stattfindet, wird den Besuchern neben der Rolltreppe (die dort aber von oben nach unten läuft…) auf einem mickrigen Plakatsteller mit auf den Weg gegeben. Nicht einmal erwähnt wird dabei, welche Bereiche den Messebesucher erwarten. Eine Durchmischung in den Hallen, die für tio gewünscht würde, findet nicht statt.
Mangelnde Signaletik
In welcher Halle befinde ich mich doch gleich? Und wo ist Stand XX? Die Führung der Messebesucher ist mehr als mangelhaft. Davon kann Jörg ein Liedlein singen – er hätte eigentlich jemanden gesucht…, hat aber das Vorhaben aufgegeben.
Blickfang irgendwo am Rande
Das Motorsportteam Haas Formel 1 hat im Eingangsbereich einen echten Formel-1-Rennwagen stehen. Der ist jedoch so abseits positioniert, dass er von einem Besucher nur zufällig wahrgenommen wird. Ja, zugegeben, nicht jeder ist Formel 1 Fan, aber eine Attraktion ist es allemal, einen Boliden live zu sehen.
Besucher – einmal genügend, einmal ungenügend
Ganz grundsätzlich sind die Aussteller in der Maschinenbauhalle mit dem Verlauf der Messe zufrieden: Genügend Besucher, interessante Gespräche, wertvolle Kontakte – das die Message aus der einen Halle. In den anderen Hallen – und diese wären ja für tio relevant – halten sich positiv gestimmte und enttäuschte Gesichter die Waage. Auch auf die Frage an Aussteller, ob sie im 2025 wieder teilnehmen würden, gibt es völlig unterschiedliche Lager. Daraus eine aussagenkräftige Bewertung vorzunehmen, ist daher kaum möglich, weil zu viele Unbekannten mitspielen. Kommt hinzu, dass die Messeorganisation doch erkleckliche Preise für einen Aussteller einfordert. Da muss mindestens die Aussicht auf eine erfolgreiche Messe vorhanden sein.
Dem Bauchgefühl folgen
Überall dort, wo es in geräumigem Rahmen zu essen und zu trinken gibt findet Leben statt. Dabei steht oft die Vermittlung der Kompetenzen (Standdesign) eher im Hintergrund. Gefragt ist hier super sympathisches Personal, das die Gäste abholt – und weniger das kulinarische Angebot. Gespräche finden hier auf einer äusserst positiven, persönlich begegnenden Ebene statt – der Aussteller nimmt sich Zeit für dich. Auf der anderen Seite gibt es aufwändig gestaltete Stände, die kaum Interesse wecken (so scheint es wenigstens, wenn man eine Weile beobachtet) und wo sich das Personal die Füsse wund steht... Und schliesslich tragen Simulatoren und Tischfussballspiele auch nicht dazu bei, interessante Kundengespräche zu führen – dort trifft sich mehr die Jugend…

























Persönliches Feedback des tio-Ausschuss
Feedback von Eric von Ballmoos:
Ich bin mir wieder einmal bewusst worden, wie lange ich schon im Business tätig bin. Ich habe sehr viele bekannte Gesichter getroffen und interessante Gespräche geführt. Mit Kunden, Verbandsvertreten, Geschäftsleuten aus der Zulieferindustrie. Zwei Gespräche möchte ich aber besonders hervorheben.
Eine neue Marketingplattform indu4.0 Plattform haben wir sehr intensiv begutachtet. Ist im weitesten Sinne ein Ersatz der WLW Lösung. Marco wird dies vertiefen und am nächsten TIO Anlass kurz vorstellen.
Mit dem Direktor von GF Machining Solution, Herr Wängi habe ich intensiv über die Messe diskutiert. Er ist begeistert von der Messe. Für GF war diese Messe ein voller Erfolg. Es wurden 3 Maschinen ab Platz verkauft. In der weiteren Diskussion hat er mir angeboten, dass er den GF Stand erweitern könnte und TIO als Netzwerk mit aufnehmen. Da könnte man Business Cases aufzeigen, die im TIO für GF umgesetzt wurden.
Dieser Vorschlag ist im TIO Verbund bei einer allfälligen Messeteilnahme zu besprechen.
Feedback von Anton Bischofberger:
Grundsätzlich finde ich es eine gute Messe mit einigem Potenzial als Aussteller.
Was dringend verbessert werden müsste ist das Parkplatzmanagement mit Shuttlebus, die Beschriftung um und im Gebäude inkl. Standbeschriftung und klarer Hallendefinition.
Zudem müsste die Werbetrommel viel früher und professioneller geführt werden. Des natürlich nicht nur bei Maschinenhersteller, sondern klar auch bei Firmen aus dem Zulieferbereich.
Das Konzept hat sicherlich auch einige Schwächen. Wenn man eine Teilnahme an einer Messe in der Schweiz in unserer Branche ins Auge fasst, ist die Innoteq eigentlich alternativlos.
Die angebotene Variante mit der Möglichkeit das tio-Netzwerk auf dem GFMS – Stand zu präsentieren finde ich eine gute Idee. Der Swissness-Gedanke über die ganze Wertschöpfungskette könnte so perfekt aufgezeigt werden. Ebenfalls wäre dies eine hervorragende Plattform für tio, sich in der am besten frequentierten Halle, optimal zu präsentieren zu können. Inwiefern dies jedoch ein «Problem» gegenüber anderen Kunden aus dem tio-Netzwerk darstellt, müsste natürlich noch geklärt werden.